27.08.2021

Nun steht die große Reise vor der Tür. Die Menschen überlegen, was alles mit muss. So wie sonst: "wenn etwas fehlt, dann holen wir es vor Ort", geht ja diesmal nicht so richtig. Also muss das alles gut überlegt sein. Sie wollen ja nichts vergessen.

Ich versteh den ganzen Quatsch nicht, Fell drüber und los geht's. Naja, aber meine Menschen waren ja schon manchmal komisch. Und guckt euch Mal den Dicken an, der hat sogar Wandergummistiefel und Stöckchen.

Morgen, am Samstag geht's mit dem Flieger nach Oslo. Dort machen wir eine Städtetour und übernachten, bevor es am Sonntag weiter geht nach Longyearbyen. Schnuffel will uns an die Leine legen, damit wir nicht einfach auf einer Eisscholle stiften gehen. Ach menno, dabei wollte ich heimlich auf Robbenjagd gehen.... Naja, seid gespannt, was wir in unserer Heimat erleben. 


28.08.2021

Heute ging es endlich los. Sachen geschnappt und ab zum Flughafen.


Geflogen sind wir mit Norwegian Air. Nach einem kurzen Flug sind wir gut in Oslo gelandet und nun mit dem Flughafenexpress Richtung City unterwegs.

Unser erster Weg führte zur Oper. Da kann man bis aufs Dach rauf gehen und die Aussicht genießen. Drin waren wir natürlich auch, ist aber nicht so interessant. Ihr wisst ja, ich mag mehr die Natur.

Leute wisst ihr, wie fett hier die Möven sind. Die sind größer als ich.

Wir sind dann immer an der Wasserkante lang gewandert. Das ist hier richtig cool. Die haben schwimmende Sauna-Bade-Häuschen im Wasser. Drin einen Holzofen und zum Abkühlen geht's direkt ins Wasser.

Wie in Florida und Neuseeland durfte ich auch hier wieder ein Foto mit der örtlichen Polizei machen.

Wir haben uns dann noch eine Festung angesehen und die schöne Aussicht genossen. Hab versucht, noch weiter nach oben zu kommen, es aber leider nicht geschafft.

Heute findet, oder besser fand der Oslo-Marathon statt. Hier noch ein paar tapfere Nachzügler.

Überall ist hier Musik und Party. Soll wohl dieses Wochendende Musikfestival sein hier.

Sonst gibt es in der Stadt schöne alte Häuser.

Was ich noch sehr interessant finde, ist die Kunst die hier überall rumsteht.

Natürlich gehört für mich auch ein Besuch im Hard Rock Cafe dazu. Guck Mal hier eine Gitarre 🎸 von David Bowie.

Wir sind auf der Suche nach einem Restaurant welches uns empfohlen wurde und unser Schrittzähler zeigt mittlerweile 24000 Schritte meine Pfotis glühen. Endlich angekommen, nun erstmal Pause.

Ich hab Hunger und zum bestellen müssen wir einen Code scannen, unser Essen auswählen, mit Kreditkarte bezahlen und dann wird es gebracht. Leute, das Bier kostet 9 Euro, über das Essen rede ich gar nicht erst.

Also ich für meinen Teil bin für heute genug gelaufen. Ich lass mich jetzt tragen... Gibt ja extra ne Tasche für mich...

Wie so oft war es schon Dunkel, als wir im Zimmer waren. Die Uhr zeigt  etwas mehr als 21 km. Ein gut gefüllter interessanter Tag.

Was mir hier auffällt, es gibt keine Masken. Nur in den Zügen.  Nicht in Restaurants, sonstigen Räumen und so. Musste gleich das Hühnchen befragen und es hat mir verraten, dass Norwegen eine Inszidenz von 2,7 hat und das ist echt gering. Man erkennt also sofort Touristen, denn die tragen Masken... 


29.08.2021

Nach einer kuscheligen Nacht gab es lecker Frühstück und nun geht es zum Flughafen für den Weiterflug nach Longyearbyen.

Einchecken und Sicherheitskontrolle ging sehr flott, obwohl wir anderslautende Informationen hatten. Flüssigkeiten haben die komischerweise nicht interessiert (hatte vergessen die rauszulegen), dafür haben sie die Kamera gründlich kontrolliert. 

Es geht mit kurzer Zwischenlandung in Tromsö nach Spitzbergen. Wenn alles so klappt,  landen wir 15.30 auf dem Flughafen Svalbard. Koffer schnappen und husch zum Schiff. Eigentlich legen die wohl planmäßig gegen 16.00 Uhr ab, warten aber auf die Leute, die mit unserem Flieger kommen. 


Sitzen nun im Flieger

Kurzer Zwischenstop, Passkontrolle und wieder rein. Gleich geht's weiter..... Longyearbyen wir kommen. So liebe Eisbären, ihr könnt schon Mal lostrotten zum Flughafen. Ich, Mama Böar erwarte ein Begrüßungskommitee. 

🐻‍❄️🐻‍❄️🐻‍❄️🐻‍❄️🐻‍❄️🐻‍❄️🐻‍❄️🐻‍❄️ 

Angekommen und gleich die passende Begrüßung.

Wir hatten natürlich reichlich Verspätung, aber es hat alles geklappt. 

An Bord, wir laufen aus und setzen direkt Segel....... Wir befinden uns hier in der coronafreien Zone und sind ab heute alle ein Haushalt. Das heißt, die Masken bleiben bis zum Rückflug im Rucksack. Das wird schön.....

Leute das Abenteuer geht los......ich bin so happy

Wind direkt von achtern....

Wahrscheinlich ist gleich das Netz weg......

Segelkunde

Klasse, alle gucken Segelkunde und ich muss das Schiff steuern.

Der Kapitän hat dann wieder übernommen und ich kann euch ein wenig das Schiff zeigen.

Essbereich
Essbereich
Bar
Bar
Heimlich in die Küche geguckt.....
Heimlich in die Küche geguckt.....
Und noch mehr Segel...
Und noch mehr Segel...

Bevor wir schlafen gegangen sind, haben wir noch Schnuffels persönlichen Gletscher gesehen.


30.08.2021 Krossfjord, Signehamna

Wir sind die Nacht durchge-schaukelt bis zum Krossfjord. Ausgeschlafen und gut erholt, mit etwas Grummeln im Bauch sind wir wach geworden und haben uns aufs Frühstücksbufett gestürzt. Direkt danach ging es auch gleich los zum ersten Landgang. Naja wir hatten ein wenig Stress, weil wir irgendwie zu lange gekuschelt haben ...

Ich habe mir den besten Platz ausgesucht. 

Natürlich hatte ich neben meinem Träger auch mein Personal dabei, dass meine Ausrüstung getragen hat.

Manchmal habe ich mir auch einen anderen Platz gesucht, wenn ich zum Beispiel schnell an meine Sachen musste.

Guckt mal unser Schiff ist auch da. Wir werden mit Zodijaks an der Küste ausgesetzt und nur wenn wir lieb laufen, dürfen wir an Bord zurück. Aber das Wetter war toll und so ging es lustig los. Ich dachte ja in der Arktis gibt es nicht so viele Blumen, aber guckt doch mal!

Sind die nicht schön 😊 und sogar Pilze habe ich gefunden.

Das war so ein schönes Wetter, kalt aber sonnig. Wie wir da so in die Runde gucken, kommt doch ein Spitzbergen-Rentier vorbei. Das ist hübsch und irgendwie niedlich.

Nach einer kleinen Pause, bei der wir die Aussicht genossen haben,  

ging es wieder zum Schiff zurück und es gab Mittag. Nächstes Ziel war ein Gletscher.

 

Ich konnte es kaum glauben, als der Ruf ertönte "Polar Bär" und musste mir die Augen erstmal kräftig mit der Tatze austreiben, aber tatsächlich, da war er, mein erster in Freiheit lebender Verwandter. Leute bin ich Happy, ich hatte gehofft jemanden aus der Sippe zu treffen, aber gleich am ersten Tag?!?!  

Schnuffel sitzt seelig in der Ecke und ist Happy. Wir hatten schließlich beide das Ziel den großen Weißen zu sehen..

Weiter ging es zum Gletscher. Also wir haben den ersten Tag, die See ist ruhig, die Sonne scheint und der Große klappert auch nicht so doll mit den Zähnen und der Gletscher Lilliehöökbreen

 ist ja wohl der Hammer...

Und Eisberge, die sehen aus wie Schlumpfeis. Und ich darf nicht naschen... Wir fahren mit den Zodijaks näher ran an die Eisberge.

Mit einem herrlichen Sonnenuntergang endet der Tag 

Schnuffel gönnt sich zur Feier des Tages den ICE-Berry Likör (den hat sie von einer Kollegin) auf Gletschereis. Es hat sich nämlich einer erbarmt und mir etwas Eis mitgebracht.


31.08.21 Nordwestspitzbergen

Erstes Ziel war heute die Amsterdam Island, genau Smeerenburg. Dort war wieder Landgang geplant. Da soll es sogar Walrosse geben. Los Leute macht hinne, mir tropft der Zahn. 

Also schnell Rettungsweste angelegt, ohne die darf man nicht ins Zodi und los.

Hier in etwa sind wir an Land gegangen.

Hmmm ich sehr sie schon....

Ach so ja klar, ein wenig Geschichte wollen die Menschen ja auch haben... Das hier sind Flubber-Oven (oder war's Blubber?). Hier wurde früher die Speckschicht der Wale zu Öl verarbeitet. Walspeck Hmmm, klingt lecker, aber nun hört auf mich zu quälen, ich hab Hunger.

Naja, war ja klar, ich durfte nicht naschen. Immer das selbe mit meinen Menschen.....

Wir wandern weiter über die Insel und Rolf, unser Guide erklärt uns alles. Wenn Ihr fachliche Informationen wollt, guckt bitte auf seiner Webseite. Er hat auch ganz tolle Bücher geschrieben und weiß so viel. 


Nach dem leckeren Mittag ging es zu einem weiteren Landgang Sallyhamna. Auf dem Weg dahin haben wir noch Robben gesehen. So ein lecker Tag heute.

Hier steht eine Hütte, in der Menschen überwintert haben. Dass kann sich der Große nun wirklich nicht vorstellen. 

Anscheind wird sie aber auch aktuell noch genutzt. Zumindest ist es noch nicht lange her, das Hunter hier waren....

Und auch hier habe ich wieder viele schöne Blumen gesehen.

Nun sind wir zurück an Bord und es geht weiter.....


01.09.2021

Heute sind wir im Woodfjord. Meterologischer Herbstanfang. Ja merkt man, heute ist es kühl und feucht. Der Ort für unseren Landgang heißt heute Mushamna. 

Trotzdem wandern wir fleißig und werden später an einem anderen Ort wieder eingesammelt. Nanu, wo ist unser Schiff? Im Nebel erkennt man es noch. Und ich dachte es wäre weg...

Es geht einen kleinen Hügel hinauf und wir genießen die Stille der Arktis. Kein Motorenlärm, kein Handygepiepse, auch kein Vogel oder ähnliches. Und wenn alle ganz still stehen, kein Fotoauslöser klackt, ist es das reine gefüllte Nichts. Faszinierend.

Unterwegs erklärt uns Rolf, wie früher (ja auch heute noch) die Fuchsfallen funktionierten.  

Das waren so eine Art Roste, auf denen viele schwere Steine lagen. Die Roste wurde mit einem Stock auf einer Seite hochgestellt und ein Köder versteckt. Wenn der süße kleine Fuchs jetzt am Köder zottelt, geht die Stütze weg und.... Naja das könnt ihr euch denken, war jedenfalls deutlich mehr als nur Kopfschmerzen die Folge....😭

Aber so war das, die Damen fanden halt eine weißen Fuchsfellmantel oder einen Fuchs um den Hals schön. Auch wenn es mir nicht gefällt, aber das war die Zeit und ist die Geschichte der Menschen. 


Nun aber wieder was schönes. Auf unserer Wanderung haben wir auch wieder ganz viele Blümchen und Pilze gesehen. Ich bin jedes Mal begeistert, wenn ich sehe, mit welcher Zuversicht und Kraft diese kleinen Pflänzchen der Kälte und -ja doch irgendwie Ödnis- trotzen. 

Und guckt mal die hier, da sieht man richtig, wie kalt es ist.

das folgende Bild ist ein "Wald". So hat uns das Rolf erzählt. Es gibt auf Spitzbergen keine Bäume und eigentlich nichts was höher als Wadenhoch wird. Und diese kleinen Pflänzchen erfüllen wohl botanisch die Voraussetzungen, als Wald bezeichnet zu werden.

Weiter geht's und in der Ferne werden die Hütten einer Pomor-Hunting-Station sichtbar.

Als wir näher kommen, entdecken wir, dass es mehrere sind. Eine kleine, vielleicht 2x3m groß von 1927 und eine große Luxus"Hütte",  1987  erbaut.

Drum herum stehen Schlitten, Holzlager und weitere notwendige Dinge. Die große Hütte wird noch genutzt.

Langsam taucht unser Schiff mystisch aus dem Nebel auf. Warum denken nur alle in der Runde hier gleich an die Black Pearl??

Auf dem Weg zu den Zodijaks fällt mir am Strand wieder ein Stein auf, wie ich sie nun schon öfter gesehen habe. Er zeigt die Kraft des Eises. Schon beeindruckend.

Während wir an Bord unser lecker Mittag genießen, macht sich das Schiff auf den Weg tiefer in den Fjord hinein. Ziel ist der Monaco-Gletscher am Ende des Liefdefjord.

Auf dem Weg dorthin sehen wir viele Eisberge, die den Fjord hinauftreiben.

Boah Leute ist der beeindruckend.... 40 m hoch. Krass!

Dieses Blau..... Wow. Aber man spürt den kalten Atem des Eises und ein wenig läuft es auch mir kalt den Rücken runter. Ich bin halt doch irgendwie ein Kuschelbär.

 Es gab auf dem Rückweg noch eine kleine Wanderung (10 min) auf einen kleinen Berg. Kurz die Aussicht genossen und dann ab zum Abendbrot. Schnuffel hatte keine Kamera dabei, daher gibt's kein Bild 😁. 


Heute Nacht scheint uns der Wettergott gnädig zu sein und erlaubt die Weiterfahrt an der Nordküste Richtung Osten. An der Verlegenhuken vorbei in die Hinlopen Strait. Wir werden sehen, ob das klappt. Gute Nacht.


02.09.2021

Aufgewacht im nördlichen Teil der Hinlopen Strait mit frisch "gezuckerten" Bergen im Hintergrund. Noch vor dem Frühstück stoppte die Maschine und es erklang der Ruf Wale outside. Erstmal sah man nur die Atemfontaine.

Vermutlich waren es Mutter und Kalb und der Kleinere hat sogar die Fluke gezeigt. Beeindruckend.

Das Verrückte aber war, es waren keine Buckelwale.....

Nein, was da neben uns schwamm waren Blauwale.  Mit einer Körperlänge von bis zu 33 Metern und einer Körpermasse von bis zu 200 Tonnen ist der Blauwal das schwerste bekannte Tier der Erdgeschichte. Es war einfach nur beeindruckend. Alle standen an Bord und haben gestaunt. Klasse. Dieses Tier ist dann wohl fast das einzige, was man ausschließlich in den Meeren der  Welt bewundern kann.

Hungrig und voll von Eindrücken gingen wir alle frühstücken und das Schiff steuerte in den Lomfjord. 

Noch nicht ganz fertig mit Frühstück stoppte die Maschine erneut. Am Ufer wurde ein Eisbär entdeckt. Los raus mit euch, ich will meinem Verwandten Hallo sagen. 

Es wurden alle drei (also auch das (Reserve-Zodijak) zu Wasser gelassen und langsam haben wir uns dem Bären von der Wasserseite genähert. Ist das toll . Ich sitze an Bord und bekomme kaum ein Wort raus. Ich hatte gehofft, einen aus meiner Familie zu treffen und nun schon der Zweite. Und die Menschen sind so lieb und fahren mich zu ihm. Danke.

Er hat sich in der Nähe von Walknochen aufgehalten. Wahrscheinlich hatte er die letzten Tage gut zu futtern. Wisst ihr, wir Bären sind nämlich eigentlich faul. Wenn Futter da ist, bleiben wir da auch. 

Tiefer geht es nun in die Hinlopen Strait in Richtung eines sehr großen Vogelfelsens mit riesen Brutcolonien. Zu unserer Zeit ist das jedoch mit dem Brüten fast vorbei und man findet nur noch vereinzelt ein paar 🐦🐦🐦.

Ich möchte nicht wissen, was hier los ist, wenn alle Vögel da sind. Das ist bestimmt ein ohrenbetäubender Lärm.

Nun geht es zurück zu unserem nächsten Ziel. Nordaustland, der zweitgrößten Insel von Spitzbergen. Am späten Nachmittag sind wir angekommen, unser Schiff liegt vor Anker und wir gehen an Land. Direkt am Ufer haben wir ein altes Fischernetz entdeckt. Dieses holt zwischenzeitlich die Crew an Bord. Wir sammeln hier nämlich überall fleißig Müll.

Rolf erklärt, dass man hier gut sehen kann, wie Frost, Eis und Wasser die Landschaft prägen. Es gibt ein Fluss, der sich seinen Weg bahnt. Auch gibt es hier Fossilien die über 600 Millionen Jahre alt sind. Ich hab aber keine gefunden. Die Spuren auf dem letzten Bild sollen von Algen sein. Und es gibt echt lustige Steinformationen.

Zurück an Bord wurde der Anker gelichtet und wir traten die, nein nicht Rückreise, sondern Weiterreise in entgegengesetzte Richtung, an. Gute Umschreibung um die Stimmung hoch zu halten. Rückreise wäre doch echt hart gewesen. Das Wetter gab alles für gute Stimmung.

Zum krönenden Abschluss des Tages sahen wir im schönsten Abendrot noch entfernt ein paar Buckelwale, welche und Finne und Fluke zeigten.

Wir passieren den Murchisonfjord und  überqueren (zum dritten Mal) den 80 Breitengrad Nord. Diesmal jedoch nicht mitten in der Nacht und diese Überquerung wird celebriert. Es gibt lecker Gletschercocktails.

Das war ein wirklich ereignisreicher Tag in der Hinlopen Strait und ich werde heute Nacht bestimmt von Walen und Bärchen träumen.

Gute Nacht.


03.09.2021

Wir erreichen Raudfjord bei schönsten Sonnenschein und ruhiger See. Das Licht ist auch irgendwie mystisch.

Nach dem Frühstück geht es in der Nähe der Lagune an Land. 

Auch hier steht eine Hütte in der früher überwintert wurde.

Da es hier sehr viel angespülten Müll gibt, wurde ich zum Müllbeauftragten ernannt und habe direkt die Aufsicht über der Müllsack übernommen. Ist nämlich nur für Plastik gedacht.

Nicht das hier irgendwer noch Muscheln oder andere Dinge an Bord schmuggelt.

Nun geht es aber erstmal auf die Wanderung. Wir können später weitersammeln.

Guckt mal, einer aus meiner Familie war auch hier. Wenn ich mir so die Großenverhältnisse ansehe, wird mir ein wenig mulmig. Hoffentlich ist der nicht in der Nähe.

Weiter geht es den Strand entlang. Das macht Spaß, ich werde ja getragen 😁😁

Hier liegt ganz viel Treibholz, welches aus Sibirien stammt. Nebenbei sammeln wir immer Plastikmüll. Guckt mal wie viel Müll wir gesammelt haben.

Das holt die Crew mit den Booten an Bord. Dort wird es gelagert und dann im Hafen abgegeben.

Wir machen uns indes auf den Weg und erklimmen einen 100 m hohen Berg.  Das ist glaub ich der Rechte. Guckt euch die Spiegelungen in dem Wasser der Lagune an. Ist das nicht toll da

Leute ich hab ganz schön Durst. Also kletter ich aus meinem Rucksack und lasse mir herrlich frisches Schmelzwasser schmecken. Ob das aus dem Gletschersee kommt?? Was zu knabbern habe ich auch gefunden. 

Oben angekommen genieße wir den Ausblick und die ruhige Macht der Natur. Sie lässt einen klein und demütig werden.  

Guckt euch die tollen Farben der Berge in an. Wenn ich unserem Geologen etwas genauer zugehört  und alles verstanden hätte, könnte ich das erklären. Kann ich aber leider nicht, so ist es einfach nur schön.

Und was soll ich euch sagen, Blümchen, Blümchen, Blümchen..

Auf der anderen Seite steigen wir hinab und da Hochwasser ist können wir dort von den Zodijaks abgeholt werden. 

So nun haben wir uns aber Mittag verdient. Der Anker wird gelüftet und wir fahren weiter um die Biscayarhunken in den Raudfjord. Der Plan ist Hamiltonbucht. Das Wetter ist herrlich und so lege ich mich an Deck und lass mir die Sonne auf den Pelz scheinen.

Hamiltonbuckta, wunderschön. Eisbrocken im Wasser und herrlich ruhige See, also entern wir die Zodijaks und los geht's durchs Eis.

Wir waren in der ersten Tour dabei. Die zweite Tour hatte ein Walross zu Gast. Das hätte mir bestimmt geschmeckt.

Auf dem Rückweg habe ich einen kleinen Vogel gesehen, der sich ganz entspannt auf einer Scholle treiben ließ. Und guckt mal, unser Schiff im Eis. 

Zurück an Bord wurde ein Eisbär auf einer kleinen Insel in der Bucht gesichtet. Also Hop zurück in die Zodijaks und los. Hallo kommt ihr bitte endlich.. da ist noch jemand aus meiner Familie....  Es war so toll.

Wir haben uns genau in die Augen gesehen und es war ganz großes Bauchkribbeln. Als wir weiterfuhren, hat er mir noch nachgeschaut und wollte, dass ich bleibe. 

Aber meine Menschen lassen mich nicht gehen. Sie haben immer eine Geisel an Bord, so dass ich nicht weglaufen kann. Und der arme Dicke guckt immer nur durchs Bullauge. Aber jeder Fluchtplan wird von unseren Menschen vereitelt.

So ging der Tag dem Ende zu und war perfekt. Es passte einfach alles.

Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang endete dieser Tag voller Highlights. 


04.09.2021

Während wir frühstücken erreichen wir Kongsfjord. Man sagt, es sei der schönste Fjord von Spitzbergen. Westlich von

Blomstrandhalvoya gehen wir an Land und nach einem kurzen Marsch erreichen wir ein kleines Lighthaus. Dort ist eine kleine Landzunge an der wir herrunterkrabbeln. Ein kleiner Durchgang ist im Felsen und schaut, hier schwimmt Rudolf.

Wir wandern weiter über die Insel mit dem Ziel der Bergbausiedlung NY London. Unterwegs werden uns verschiedene Steine erklärt.

Auf dem Weg zu der  Siedlung treffen wir wieder Rentiere.

Hier in NY London wurde  Marmor abgebaut. Einige Überbleibsel sind noch da. 

Es gab wieder lecker Essen und wir fuhren weiter in den Kongsfjord hinein. Ziel diesmal Kongsvegen und Kongsbreen. Das schwimmende Eis war wunderschön und der Gletscher beeindruckend.  Die blaue Farbe des Eises ist unglaublich. Auf einer Eisscholle hat es sich eine robbe gemütlich gemacht. Mann war die Fett, da hätte ich lange dran knabbern können.

Auch hier war die Natur wieder unglaublich beeindruckend und wir konnten uns kaum sattsehen.

Nun ging es auf einen kleinen Landgang auf einer kleinen Inselgruppe im Fjord.

Ein Geweih von einem Rentier habe ich auch entdeckt und Eiderentendaunen.

Nun geht es nach NY Alesund. Dort werden wir übernachten. 

Am Abend gibt es einen Vortrag von Ben. Er war vor 40 Jahren an Ausgrabungen beteiligt. Er hatte damals zu Dokumentation Filme mit je 36 Bildern und wusste erst nach drei Monaten, nach seiner Rückkehr, ob die Bilder was geworden sind. Kann man sich heute nicht mehr vorstellen. 

Morgen ist Sonntag und wir können "ausschlafen".


05.09.2021

Sonntag, wir haben schön ausgekuschelt. 

Nach einen entspannten Sonntagsfrühstück haben wir von Rolf etwas über die Geschichte von NY Alesund erfahren, über die ersten Tage also Kohlemine, über die Abflugplattform des Zeppelins zur Polarexpedition. Dann ging es mit Rolf auf eine geführte Tour durch die "Stadt". Wir sollten uns warm anziehen, es war ziemlich windig draußen. Windig?? Das ist, haltet mich bloß gut fest.... das ist Sturm!!


Hier der Stadtplan und

da die städtische Eisenbahn🤣🤣

dort eine Statue von Amundsen

Sogar ein Hotel gibt es

natürlich dürfen Schlittenhunde auch nicht fehlen.

Wir besuchen den Startplatz des Zeppelins.

Dafür müssen wir über die Stadtgrenze und das bedeutet Gefahr

Sicher zurück in der Stadt können wir auf eigene Faust los.

Wir sehen Forschungsbüros verschiedener Länder, gesammelte Geweihe und und und

Wir besuchen das NY Alesund Museum, da steht aber auch nur das, was Rolf und schon erzählt hat.... 

Ich hab mich Mal mit den Kohlekumpel zusammen gehockt, aber irgendwie wollten sie nicht so richtig mit mir quatschen. Bestimmt steckt denen die Angst vor weißen Bären im Blut.

Es gibt noch etwas, was den Ort hier ganz besonders macht. Er beherbergt nämlich das nördlichste Postamt der Welt.

Und da natürlich jeder einen Stempel haben wollte, habe ich auch gleich angefangen zu Stempeln. Meinen Menschen habe ich ganz frech einen Stempel in den Reisepass gemacht. Der Brief hing im Rahmen an der Wand aber ich habe ihn nirgendwo zum Mitnehmen gefunden und stibitzen haben mir die Menschen verboten.

Mittags hat der Souvenirshop extra für uns geöffnet. Rein durfte nur, wer seine Schuhe auszieht. Alle sind in den Laden gestürmt und haben Souvenirs gekauft. Es gab viele schöne Sachen. Gut das meine Menschen begrenztes Gepäck haben. Sonst hätte Schnuffel wahrscheinlich alles gekauft, wo ein Eisbär drauf ist.

Um Viertel vor zwei sollten wir alle wieder an Bord sein, da es weitergehen soll. Hmm bei dem Sturm, ich weiß ja nicht. Es wurden schon Eisberge ans Ufer gespült. Guckt mal, der sieht aus wie ein Eisbär.

Was ist das, was macht der Bagger da. Hält der echt die Ankerkette??? Verrückt.

Der Wind tobt so, dass wir nicht trocken zum Schiff kommen, da die Wellen an die Mauer schlagen und über das komplette Kai blasen. 

Der Wind versucht das Schiff wegzudrücken. Uns wird dringend nahegelegt, bei entsprechender Empfindlichkeit was gegen Seekrankheit zu nehmen.  Mittag futtern wir trotzdem alle ganz fleißig.


Hmm, da kommt der Kapitän. Er malte auf die Karte, erzählt was von Windstärke und so.... Also mein Schiff kann das, euch will ich das nicht zumuten... Neue Infos am frühen Abend. Bin ja gespannt.

Auslaufen können wir nicht, rausgehen will so richtig keiner, also nutzen wir die Chance und lauschen einem Vortrag von Rolf über Eisbären. Nach einer kurzen Pause geht der Vortrag mit Morton weiter. Ja Morton versteht mich, der hat nämlich ganz viel zu meiner Spezies untersucht und erforscht. Er hat dazu auch ein Buch geschrieben und arbeitet an einem zweiten. Ich mach das normal nicht, aber da er so für mich und meine Familie kämpft, kommt hier ein Link zu seinem Buch. Und das hier ist Morten mit uns und seine Bücher.

Das war sehr interessant. Habt ihr gewusst, dass der Eisbär durch das Artenabkommen nicht wirklich geschützt ist. Er darf geschossen werden, nur in manchen Ländern ist der Handel mit Bären und Bärenteilen verboten. Es gibt 5 Länder in denen Eisbären leben. Nur 2 haben die Jagd auf sie verboten - Norwegen und Russland. Das Verrückte ist aber, das Norwegen Felle und andere Teile in Kanada kauft und in Norwegen verkauft. 


Mir ist schlecht😭😭. Wer will denn eine Eisbärkralle am Hals tragen??? Ganz schlimm. Das macht mich traurig und wieder einmal verstehe ich die Menschen nicht.


Wir werden heute, wenn dann erst spät auslaufen und die Nacht durchfahren. Im Moment ist Niedrigwasser und wenn wir aus dem Fjord rausfahren in den Channel, hat das Boot nur 1,5 m Platz unter Kiel. Normal kein Problem, aber bei Wellen ab 2 m kann das im Wellental dann schon Mal rappeln..... Nachts ist dann Hochwasser und da passt es... 

Also gute Nacht.

05.09.2021

Wir sind die Nacht wirklich losgefahren und es war das Gefühl eines Kinderwagens auf groben Kopfsteinpflaster. Wir würden ganz schön durchgeschüttelt. Wellenberge und seitliches Rollen. 

(glücklicherweise nicht so heftig wie befürchtet)

Komisch, kaum einer beim Frühstück... Was ist hier los??? Die Meisten verschlafen die Wassachterbahn. Ein geplanter Vortrag über den Spitzbergenvertag wird gecancelt.


Das Wetter beruhigt sich und wir laufen den Hafen von Barentsburg an.

Schnuffel meint, man sieht, dass es sich hier um ein russisches Dorf handelt, oder besser Kohlemine mit Wohnheimen ...

Es gibt erstmal Mittag und Ralf erzählt kurz etwas zum Spitzbergenvertag. Danach geht es in die Stadt und Rolf erklärt alles.

Ich rufe erstmal schnell an und sag Bescheid wo ich bin, falls ich verloren gehe.

Viele alte Häuser, die verfallen 

Und weiter hinten entstehen sozialistische Plattenbauten

Am Berg steht der Slogan "Friede der Welt" und vor den Wohnhäusern " unser Ziel ist Kommunismus"

Und da (Schnuffel ist wieder 20) da steht Onkel Lenin.

Es gibt hier sogar ein russisches Konsulat. 

Der Großteil unserer Truppe geht nun in die Bar. Wir laufen auf eigene Faust weiter. Uns reicht noch nicht, was wir gesehen haben. Das hier ist die Leitungsinfrastruktur... Vergraben wird hier nichts

Weiter geht es mit der Schule und dem Kindergarten. Hübsche Wandmalerei.

Barentsburg ist eine russische Kohlesiedlung, also will ich mir das auch ansehen. Da fährt gerade der Personalbus vorbei, ab hinterher ..

Dabei laufen wir auf das Betriebsgelände, haben aber brav gefragt. Hier noch die Schienen, wo die Kohlewagen langfahren.

Hier gibt es extra Parkplätze für Schneemobile. Diese Aufkleber haben die Wagen hier. Ein Kennzeichen Brauch kein Auto, es wird nie Barentsburg verlassen.

Eine eigene Brauerei haben die auch. War aber zu...

In der Kapelle haben wir eine Kerze zum Schutz der Eisbären gekauft und angezündet.

In der Nähe vom Hafen steht ein Boot mit Flugzeugpropeller als Motor.

Und genau hier treffen wir den Polarfuchs, der hier wohnt. 

Auf dem Rückweg noch ein kurzer Stopp im Souvenirshop und dann kurze Rast auf der Aussichtsplattform mit selbstgebauten Sitzmöbeln

99ir sollten nicht vor 19.00 Uhr in den Salon kommen, da es heute Kapitänsdinner ist. Es gibt lecker Rentier-Filet.

Der Abend klingt gemütlich bei Wein und Anderem aus.


07.09.2021

Wir haben Barentsburg in der Nacht verlassen und sind auf dem Weg in den Billefjord und landen nach dem Frühstück auf einer Landzunge zwischen Billefjord und Tempelfjord an und gehen auf dei letzte Wanderung.  Direkt bei der Ankunft entdecken wir Überreste einer alten Hütte. Meine Menschen können sich immer noch nicht vorstellen, dass man in so einer kleinen Bretterbude bei minus 35 Grad und drunter überleben kann. 

Weiter geht es in Richtung Tempelfjord über die Landzunge. Hier eine Walrippe, gaaaanz alt und versteinert.

Da kommt sich jemand von uns verabschieden. 

Von einer kleinen Anhöhe haben wir ein letztes Mal die wunderschöne Aussicht und Stille genossen.

Geweihe haben wir auch wieder gefunden.

Auf der anderen Seite stand noch eine intakte Hütte mit viel Treibholz.

Und endlich habe ich meinen eigenen Waldknochen zum Knabbern gefunden

Und ein Fossil wurde gefunden. Nicht von mir, aber ich durfte es trotzdem für euch fotographieren.

Nun ging es wieder aufs Schiff zurück und wir machten uns auf den Weg zu einem Gletscher.

Irgendwie machte sich ein wenig Wehmut breit. Es wurde nun allen klar, dass es langsam zu Ende ging mit dem Reise. 

Wir genossen die Sonne an Deck, als das Wort Eisbär die Runde machte.

Alle hielten Ausschau...

Also ich kann noch nichts, oder warte, da ist was, aber, nein das kann nicht sein..... Das sieht aus wie mehr als einer.... Das glaub ich jetzt nicht....

Gibt es lebende Steine???? Nein das ist wirklich eine Mami mit zwei kleinen...... Ich komme grad gar nicht klar.... Das ist Wahnsinn......

Über zwei Stunden haben wir dieses Trio beobachten können. An dieser Stelle ein Danke an Mario, dass er sein Schiff so perfekt beherrscht.


Am Ende sprangen sie uns Wasser und entschwammen unserer Sicht.

Ich hoffe, die kleinen Bärchen schwimmen in eine schöne Zukunft und wünsche Ihnen alles Gute....

Achso, ein Gletscher war da auch, der ist nun leider etwas untergegangen, was er aber nicht verdient hat.

Mit einem traumhaften Sonnenuntergang endet dieser perfekte Abschlusstag.

Wir fahren heute Abend noch nach Longyearbyen und übernachten am Steg. Somit haben wir morgen noch Zeit, vor dem Abflug kurz nach Longyearbyen reinzulaufen.

Ich werde heute Nacht besonders gut schlafen.


08.09.2021

Hab ich gut geschlafen. Ich hab die ganze Nacht von Bärchen geträumt. 

Die Sachen sind gepackt und wir genießen das letzte Frühstück. Bis 10.00 sollen wir die Kabine räumen und gegen 12.00 kommt der Flughafenbus. 

Also laufen wir noch Mal rein in die Stadt.

Auf dem Steg stehen schon die Säcke mit dem ganzen Müll den wir gesammelt haben.

Auf dem Weg in die Stadt entdecken wir Wohnmobile auf Kuven.  Das ist bestimmt auch interessant.

Es gibt Sommerparkplätze für die Schneemobile und passende Verkehrsschilder.

Naja, groß ist die Stadt nicht wirklich, doch Recht übersichtlich.

Hier stehen auch gestopfte Bären. Ich bin zwiegespalten, was ich davon halten soll es aber das ist wohl so. Wenigstens trägt er Maske 🐻‍❄️🥺🥴

Und noch etwas kurioses - Kühlschrank? - Brauch ich nicht.

Auf dem Rückweg finden wir die nördlichste Tankstelle der Welt. Die Preise sind auch sehr nett.

Wir werfen einen letzten Blick auf unser Schiff und steigen wehmütig in den Bus.

Am Flughafen holt uns abrupt die Realität wieder ein. SAS nach Oslo.

Zwischenstop in Oslo. Ey Großer Bär, wir müssen reden. Lass hier keinen durch, der unseren Leuten an den Pelz will. Er Verspricht mir darauf zu achten und nimmt mich tröstend in die Arme.

Auch der hier ist Norwegen. Ein Troll.

Nun ist auch der Flug nach Berlin dran und somit unser Heimat-Urlaub zu Ende. Die Tage und Begegnungen werden ewig in meinem Kopf bleiben. Hier nochmal die gesamte Strecke mit den einzelnen Stationen.

Vom 29.08. bis 08.09.2021 haben wir unsere Heimat besucht. Wir waren mit dem 3-Mast-Segler der Barketine Antigua unterwegs. Betreut von einer super Crew, geführt von zwei tollen Tourguides und vom Capitano sicher durch alle Gewässer gesteuert, war es ein unvergessliches Erlebnis. Danke an alle.